11. Mai 2011

tanzen lernen bevor ich krabbeln kann

Nein, das hat nichts mit meiner frisch entfachten Liebe für Tribal Fusion zu tun, sondern ist eher im übertragenen Sinne gemeint. (auch wenn ich hier kaum eine Minute still sitze ohne mit irgendwas zu wackeln :)

Und zwar hab ich Bock auf eine Stickmaschine. In erster Linie geht es mir dabei um freistehende Spitze. Und vor allem, will ich die auch selbst entwerfen können. Sonst ergibt das ganze für mich überhaupt keinen Sinn.
Auf meiner ausführlichen Recherchereise durch die bunte Welt der Stickmaschinen bin ich zu ein paar wichtigen Erkenntnissen gewonnen:

  • Eine Stick-Nähkombination ist so teuer, dass es tatsächlich keinen Sinn macht soetwas zu kaufen. Wenn die Nähfunktion einen Aufpreis von 600 Euro bedeutet, verzichte ich doch gerne drauf und werde mir erst dann eine neue Nähmaschiene kaufen, wenn meine alte Privileg tatsächlich den Geist aufgibt. Und mehr als vor und zurück und vielleicht mal zickzack braucht man ja eigentlich auch nicht.
  • Stickmaschienenhersteller und Stickmaschienenprogrammhersteller sind Gierhälse und alles was damit zu tun hat ist der reinste Wucher. Wenn ich schon bereit bin einen vierstelligen Betrag für so ein Maschinchen zu latzen, dann erwarte ich auch, dass ich damit auch etwas mehr machen kann als fertige Bilder wo drauf zu machen. Da kann ich mir doch gleich irgendwelche Aufnäher besorgen und gut.
  • Nicht nur, dass solche Maschinchen von allein so gut wie nichts können, die Programme mit denen man mehr kann als ein Motiv zu spiegeln oder minimal größer zu ziehen kosten nochmal genausoviel wie die Maschine selbst. Ich halte das für die reinste Abzocke und bin nicht dazu bereit für ein solches Programm derart viel zu bezahlen. Da würde ich am Ende 3000 Euro dafür bezahlen, dass ich die theoretische Möglichkeit hätte eigene Motive zu erstellen und dann auszusticken... wenns denn so einfach wäre. Das sehe ich nicht ein.
  • und dann wären da noch die Leute die wissen worauf es beim digitalisieren ankommt, die aber nichts verraten sondern lieber tutorials schreiben und diese dann verkaufen -.-
  • last but not least bin ich solange nicht bereit mir eine Stickmaschine zu kaufen, wie ich nicht in der Lage bin eigene Motive zu erstellen.

Das wäre ein Dilemma, wenn es denn nicht SophieSew gäbe. Das ist ein kleines schlichtes Programm in dem man eigene Stickmuster entwerfen kann.. und das noch völlig kostenlos. Das Manko ist leider, dass das ganze noch sehr unausgereift ist und essenzielle Dinge wie der zurück-Butten fehlen einfach. Außerdem stürzt es gerne mal ab. Aber der Programmierer arbeitet an einer neuen Version die bald erscheinen soll und ich hoffe, dass die dann stabil läuft. Grundsätzlich finde ich SophieSew nämlich viel besser als die teuren Programme, weil es eine andere herangehensweise ist. Irgendwie logischer für mich, dadurch, dass einem nicht sämtliche Dinge durch irgendwelche nicht funktionierenden Automatik-Funktionen erleichtert werden sollen.

Ich habe es endlich einmal geschafft ein Motiv zu erstellen. Nur zu Übungszwecken, sicher längst nicht perfekt, aber immerhin.




Mein Logokätzchen ohne Krönchen. Erstellt in SophieSew und dann mit der Wilcom TrueSize (auch kostenlos und man kann damit die Formate umwandeln) 3D Ansicht dargestellt. Gestreift wäre sie in echt wahrscheinlich nicht. Das Programm versucht nur die Struktur des Garns irgendwie dazustellen.
Ganz so ein Hexenwerk wie viele behaupten ist es nicht. Das sind die, die im selben Atemzug anbieten es für einen kleinen Obulus selbst zu digitalisieren..
Aber wirklich einfach und schnell geht es auch nicht und ich habe noch eine Menge zu lernen, bevor ich mir tatsächlich eine Sticki besorge. Falls jemand von euch Erfahrung hat oder sich mal mit dem Thema auseinander gesetzt hat.. ich bin für jeden Input dankbar, besonders bzgl freistehender Spitze.

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